Die ersten Reitstiefel sagt man den Amazonen aus den Steppen Russlands nach. Danach finden die Reitstiefel erst wieder in der Armee eine besondere Bedeutung, wo sie hauptsächlich an Offizieren hervorgehoben werden, so dass man den Eindruck bekommen könnte, sie waren ein Teil der Uniform. Wegen des schlichten, glatten, hohen Lederschaftes und der etwas steifen Passform rundeten Sie den Anblick des Offiziers perfekt ab.
Woraus werden Reitstiefel gefertigt?
Heute werden Reitstiefel aus Gummi, PVC und Leder hergestellt. Das besondere an Reitstiefeln oder Stiefeletten ist die glatte, durchgehende Sohle. Eine mehrteilige Sohle wird nicht eingesetzt, um eventuelle Verletzungen, durch das Hängenbleiben des Stiefels im Steigbügel, auszuschließen. Unterschieden wird beim Einsatz der Stiefel. Es gibt Dressurstiefel, Polostiefel und Springstiefel.
Reitstiefel: der Dressurstiefel
Der Dressurstiefel entspricht dem gängigsten Reitstiefel. Der hohe Schaft ist an der Außenseite etwas steifer gehalten um den Unterschenkel zu stabilisieren und an der Innenseite etwas weicher und teilweise auch dünner, damit ein intensiveres Gefühl zum Pferd entsteht.
Die Ferse ist hoch gezogen und wieder verstärkt, um den Fuß besser zu halten und das anbringen von Sporen zu ermöglichen. Zum erleichtern des An- und Ausziehens können einige Modelle mit Reißverschlüssen oder Schnürungen versehen sein.
Reitstiefel für Springreiter
Der Stiefel für das Springreiten ist flexibler als der Dressurstiefel. Das Material wird weicher gehalten, da beim Springreiten mehr Bewegung des Beins gefordert ist. Der Springstiefel wird auch beim Geländereiten eingesetzt. Um das Bein vor Zweigen und Gestrüpp zu schützen, besitzt der Stiefel eine Stulpe zum oberen Schaftrand. Häufig anders farbig abgesetzt, wird so der Stiefel optisch reizvoller.
Reitstiefel – der Polostiefel
Der Polostiefel ist der einzige Reitstiefel der generell über einen Reißverschluss verfügt und grundsätzlich nur in braun erhältlich ist. Die Preisspanne bei den Reitstiefeln ist je nach Material und Hersteller extrem groß. Da der Stiefel aber perfekt sitzen muss, sollte man außer der Passform auch andere „Kleinigkeiten“ beim Kauf berücksichtigen. Da wäre das Innenfutter, eine Reduzierung der Schweißbildung ist wünschenswert. Die Wadenweite sollte dem Bein angepasst sein, um schmerzhafte Druckstellen auszuschließen. Aus diesem Grund werden die Reitstiefel in verschiedenen Schaftweiten angeboten. Ist ein Reißverschluss vorhanden, gehört er an die Rückseite oder den vorderen Bereich der Innenseite des Stiefels. Die Schnürung sollte, sofern gegeben, im Bereich des Fußristes eingearbeitet sein.
Reitstiefel kaufen und tragen
Reitstiefel werden ausschließlich in schwarz angeboten. Schwarz unterstreicht die Eleganz des Reitdresses und ist mit jeder anderen Farbe kombinierbar. Reitstiefel sollten generell eingelaufen werden, auch wenn der neue Stiefel manchmal etwas zwickt oder kneift. Das einfetten um den Stiefel etwas weicher zu machen, wird nicht empfohlen, da sonst der Halt des Stiefels nicht mehr garantiert werden kann.
Tipp: Zum leichteren Ausziehen des Reitstiefels sollte man einen Stiefelknecht einsetzen.