Nikolausstiefel mit Geschenken
schuhstation.de Blog Nikolausstiefel – beliebtester Schuh der Vorweihnachtszeit

Nikolausstiefel – beliebtester Schuh der Vorweihnachtszeit

von Nicole Arnold

Der Nikolausstiefel symbolisiert den Brauch des Beschenkens, so wie es einst der Heilige Nikolaus von Myra getan hat. Rot und Weiß sind die Farben des klassischen Nikolausstiefels, die der echte Nikolaus aber nie getragen hat. Und bei genauem Hinsehen findet man diesen besonderen Schuh auch nur in einer dekorativen Ausführung aus Textil oder Kunststoff, um darin Süßes oder andere Geschenkideen vorweihnachtlich zu verstauen.

Fakt ist: Der Nikolausstiefel bringt Kinder- und Frauenaugen zum Leuchten.

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Doch was hat es nun mit diesem Stiefel und dem Brauch auf sich? Welche Abwandlungen des symbolischen Schuhwerks zeigen sich und gibt es diesen Stiefel auch zum Anziehen, z.B. für die Nikolaus-Party oder als passendes Schuhwerk für den buchbaren Nikolaus? Fragen, über Fragen, die der Beitrag beantworten will.

Der Heilige Nikolaus und sein Mythos

Die Idee, einen Stiefel mit kleinen Geschenken zu füllen, geht auf den Heiligen Nikolaus zurück. Der 6. Dezember ist der offizielle Gedenktag des Bischofs von Myra und der Namenstag all derer, die auf den Namen Nikolaus getauft sind.

Um den Heiligen Nikolaus von Myra ranken sich mehr Legenden und Erzählungen, als es Tatsachen über sein Leben gibt. Geboren wurde Nikolaus im 3. Jahrhundert in der antiken Stadt Patara in Lykien, 100 km südwestlich von Antalya. Der Onkel von Nikolaus hatte das Amt des Bischofs inne und so kam er schon früh mit dem kirchlichen Leben in engen Kontakt. Seine Eltern verfügten über großes Vermögen, starben allerdings sehr früh und so wurde Nikolaus noch vor seinem 18. Geburtstag ein reicher Mann. Da das Erbe für ihn jedoch mehr Last als Freude war, ließ er es dem Bischof zukommen, der es unter den Bedürftigen verteilen sollte.

Mit 19 Jahren erhielt Nikolaus die Priesterweihe und wirkte als Abt im Kloster Sion, nahe des Dorfes Myra. Als Bischof von Myra ist er in die Heilgengeschichte eingegangen, weil er sich für die Armen und Schwachen eingesetzt hatte, sein Credo waren Nächstenliebe und Selbstlosigkeit. Am 6. Dezember 343 starb der berühmte Heilige, der mit vielen Mythen behaftet ist.

Der Kultbrauch rund um den Nikolausstiefel

Der Brauch des Nikolausstiefels geht vermutlich auf die Legende der Mitgiftspende zurück. Danach wollte ein armer Mann seine drei Töchter aus dem Hause verstoßen und sie zur Prostitution zwingen, da es ihm an Geld für die Mitgift fehlte, um sie standesgemäß zu verheiraten. Nikolaus erfuhr davon und warf drei Nächte hintereinander je einen Goldklumpen durch das Fenster der Mädchen. Somit rettete er sie vor der Straße.  Diese Legende wurde zum Anlass genommen, die Kinder nach Art des Nikolaus zu beschenken, in dem kleine Geschenke unter die Kinder geworfen wurden. Da jedoch die kleineren Kinder immer das Nachsehen hatten, kam die Idee zum Nikolausstiefel auf, so dass keiner leer ausgehen musste.

Der Nikolaus-Brauch wird heute ganz unterschiedlich gehandhabt. Kinder stellen ihre geputzten Stiefel oder Schuhe am Abend vor dem 6. Dezember vor die Haustüre und schauen am Morgen nach, was Nikolaus hineingetan hat. Alternativ werden die Kinder mit einem prall gefüllten Schuhwerk beschenkt. Dieser wird entweder an der Eingangstüre versteckt, vom Nikolaus-Double gebracht oder von den Eltern an die Kinder übergeben. Statt dem berühmten Nikolausstiefel kommt auch ein Strumpf oder Weihnachsteller in Frage. In Amerika werden die Weihnachtssocken in den Kamin gehängt, damit Santa Claus die Geschenke praktisch vom Rentier aus einwerfen kann. Dies geschieht jedoch erst am Weihnachtsabend.

Der Nikolausstiefel als Gabenschuh

Der Nikolausstiefel als symbolische Verpackung für die Geschenke hat heute viele Gesichter. Er kann aus stabilem Kunststoff gefertigt sein (klassisch rot mit weißem Fellbesatz) oder ist aus textilen Materialien wie Baumwolle. Leinen, Wolle, Filz, Samt gearbeitet. Auch die Formen und Farben variieren bei den Textil-Stiefeln. Historische Stiefel-Vorbilder aus Barock, Renaissance und Mittelalter werden häufig aus feinem Seiden-Satin genäht und sind für die weibliche Klientel gedacht. Daneben findet sich auf dem Markt eine Vielzahl von extragroßen Nikolaus-Socken. Spezielle Handmade- und Do it yourself-Portale bieten auch kuschelige Exemplare zum Rausstellen und Selbstanziehen. Allerdings ist die klassische rotweiße Variante nicht dabei, wenn es um tragbare Varianten geht. Last but not least seien noch die Papierstiefel erwähnt.

Die eigenen Schuhe als Nikolausstiefel

Gummistiefel, kesse High Heels, dicke Winterbooties – welche Art von Schuhen zum Befüllen vor die Tür gestellt wird, bleibt jedem selbst überlassen. Nur geputzt sollten die Treterchen sein, sonst geht Nikolaus daran vorbei. Nicht nur bei Kindern kommt der Brauch zum Tragen, auch Paare beschenken sich gerne gegenseitig mit einem gefüllten Stiefelchen voller Aufmerksamkeiten. Und so mancher Mann nimmt den 6. Dezember zum Anlass und schenkt echte Schuhe mit einer süßen Füllung.

Welche Geschenke kommen in den Nikolausstiefel?

Klassisch wird der Nikolausstiefel mit Schokolade, Plätzchen, Nüssen, Äpfeln und Mandarinen gefüllt. Doch die Konsumgesellschaft mag es auch am Nikolausabend etwas aufwendiger und teurer. DVDs, Spielzeug, Smartphone etc. landen dann im Schuh. Ob das sein muss, darüber streiten sich die Geister. Der Brauch soll an die Nächstenliebe, an den Akt des Beschenkens und Freude erinnern. Einige Familien verzichten sogar zunehmend auf die Tradition des Nikolausabends, weil dann ja zu Weihnachten schon wieder geschenkt wird.

Echte Modelle zum Anziehen? Leider Fehlanzeige!

Wir haben das World Wide Web durchforstet und durchstöbert – doch keinen Nikolausstiefel für Kinder, Damen, Herren, der sich auch zum Tragen eignet, weit und breit gefunden. Selbst die Studenten, die sich in ein Nikolauskostüm hüllen und Engelchen oder Knecht Ruprecht mit im Gepäck haben, zeigen unter ihrem roten Mantel Sneaker, Boots oder Lackschuhe. Nur der Kostümfundus großer Film- und Theaterhäuser weist mit viel Glück ein Paar echte Exemplare aus rotem Leder mit weißem Pelz- oder Plüschbesatz auf. Eigentlich schade, dass der berühmteste Vorweihnachtsstiefel kein echtes Pendant zum Tragen hat. Aber die Kreativen wissen sich zu helfen, greifen zu roten Stiefeletten oder Stiefeln und kleben den Pelzrand einfach selbst dran. Auch sexy Overknees und Sockboots in Rot kommen mit dem weißen Extra als Nikolausstiefel am 6. Dezmeber groß raus.

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