Manche Trends sind einfach (wieder) da und niemand weiß so recht warum und wieso. Genauso ist es in diesem Sommer mit den Römersandalen, die in vielen Varianten für Frauen, Männer und Kinder heiß begehrt sind. Besonders die Exemplare mit waden- oder kniehoher Schnürung ziehen Damenbeine magisch an. Wer sich auf den großen Online-Marktplätzen wie Amazon und Ebay umsieht, der erkennt schnell, dass die Römersandalette weggeht wie warme Semmeln.
Was im letzten Jahr der Ethno-Hippie-Look mit wilden Fransen und Perlenschmuck ist in diesem Jahr die Römersandale, die zwar ohne Schnick und Schnack auskommt, aber schon allein durch ihre auffällige Machart zu einem Hingucker wird. Durch die ergonomische Fußform und das intelligente Belüftungssystem avanciert die Römersandale auch zum idealen Festivalbegleiter.
Das Vorbild der modischen Römersandale: Der römische Militärstiefel (Caliga)
Die Römer haben es vorgemacht. Sie kannten drei Arten von Schuhen: Stiefel, Halbschuhe und Sandalen, wobei die Militär- und Gladiatorenstiefel wohl als Hauptinspirationsquelle für die Römersandalette Pate standen. Der Caliga oder die Caligae wurden speziell für das römische Militär angefertigt. Die mehrschichtige Rindsleder Sohle war mit einer Vielzahl von Eisennägeln gespickt, um besten Halt auf unwegsamem Gelände zu bieten (ähnlich der Spikes). Ein komplexes System von Laschen, Riemengeflecht und Schnüren bot dem Fuß optimalen Halt im Schuh. Die Zehen blieben jedoch frei.
Sandalen und Halbschuhe mit viel Fußfreiheit waren ohne Eisennägel und auch in femininer Ausführung bei den Römern das richtige Schuhwerk für jede Bevölkerungsschicht und verschiedene Anlässe. Vom Grunddesign her ähnelten sich alle Römerschuhe, denn sie wiesen bestimmte optische Merkmale auf: Ledersohlen und Lederobermaterialien, typische Laschen, Ledergeflechte und Schnürungen, die vom Knöchel bis zum Schienbein reichen konnten. Dunkles und rötliches Braun waren die Hauptfarben der Römerschuhe, die sich bis heute vorrangig gehalten haben.
Die Römersandale/Römersandalette im modischen Schuhuniversum
Die Römersandale kennzeichnet sich nach wie vor für Damen, Herren, Kinder durch ihre Riemchen und Schnürungen. Sie ist aus handweichem, derbem oder glattem Leder gefertigt. Der Absatz variiert bei Damenschuhen von flach bis hoch, beliebt sind neben den flachen Exemplaren auch solche Römersandalen mit einem durchgehenden eher niedrigen Plateauabsatz. Frauen, die auf extravagante High Heels im Römerlook stehen, werden mit exklusiven Modellen des Schuhkünstlers Gianvito Rossi verwöhnt.
Die Zehen sind entweder komplett frei oder werden teilweise durch einen breiten Lederstreifen verdeckt. Neben den beliebten Brauntönen kommen bei den Damen und Mädchen Gold, Silber, Perlgrau, Weiß und Schwarz als Favoritenfarben in Frage. Bei den Männern herrschen Schokobraun und Schwarz vor.
Damenmodelle verfügen über unterschiedliche Schnürungsvarianten und sind teils mit besonderen Extras und Details ausgestattet, z.B. Schmucksteinen, Troddeln, Bommeln, Nieten, Perlen. Römersandalen sind auch als Zehenstegsandalette erhältlich.
Römersandalen für Herren lieben es schlicht, derb und klassisch elegant. Ob für das Outdoor-Trekking oder aber im sommerlichen Business und im Strandurlaub – Römersandalen für jeden Anlass aus hochwertigem Leder und in ihrer reinen schnörkellosen Form mit Riemchen- oder Schnürverschluss bis knapp über den Fußknöchel kommen auch beim Mann im Sommer 2017 bestens an.
Schon die Kleinsten dürfen sich auf ihre eigenen Römersandalen in verschiedenen Ausführungen und mit coolen Lederschnüren freuen. Für Kinder in jedem Alter zeigt sich die Auswahl an schnittigen und modischen Römersandalen groß und bunt.
Die hohe Schnürung bei Römersandalen: Wer kann sie tragen?
Schnüre bieten einen großen Vorteil gegenüber Stiefelschaften: Sie sind flexibel und passen sich der Beinform perfekt an. Allerdings und jetzt kommt das große Aber: Römersandalen mit einer Schnürung, welche die Wade bis zum Knie umfasst, können das optische Erscheinungsbild der Beine auch ungünstig beeinflussen. Hier kommt es auf die Größe und den Wadenumfang an, wenn Frau in den Römersandalen eine gute Figur machen will. Die Länge von Rock, Shorts und Kleidern spielt eine wesentliche Rolle.
Lange Beine, auch mit etwas fülligeren Waden und Oberschenkeln, vertragen Römersandalen mit hoher Schnürung. Diese passen zu duftigen Midi und Minikleidern und Röcken, die oberhalb des Knies enden. Zu langen Flatterkleidern, die leicht transparent sind, können Römersandalen mit wadenhoher Schnürung echt sexy aussehen.
Kleine Frauen mit kräftigen Waden und mit etwas mehr Format sollten bei Damen-Römersandalen mit Schnürung auf die weiche und weniger hohe Variante setzen. Kniehohe Schnürungen stauchen zusammen und wirken sich auf die Waden optisch verbreiternd aus. Besser sind Römersandalen mit Schnürbändern, die im gebundenen Zustand bis über den Fußknöchel reichen. Auch helle und metallische dünne Riemchen- und Schnürsandaletten sind hier als modisches Highlight zu empfehlen. Und zum Thema Absatz bei Römersandaletten ist zu sagen: Je höher, umso streckender der Effekt.