Schuhe drücken
schuhstation.de Blog Wenn der Schuh (im Sommer) drückt

Wenn der Schuh (im Sommer) drückt

von Nicole Arnold

Die Redewendung „Wo drückt der Schuh?“ hat auch im praktischen Alltag seine Bewandtnis, gerade in den warmen Sommermonaten, wenn Kreislauf und Körpersystem mit Hitze zu kämpfen haben.

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Drückende Schuhe sind generell ein Alarmzeichen, dass der Schuh entweder zu klein oder zu eng ist, Schuhform und Schuhspitze der eigenen Fußanatomie nicht gerecht werden. Denn Schuhe, ob offen oder geschlossen, können an vielen verschiedenen Stellen des Fußes ein drückendes, unangenehmes oder gar schmerzendes Gefühl auslösen, wenn die Passform nicht stimmt. Blasen, Reibung, Druckstellen sind da noch die harmloseren Folgen.

Nicht wie die Royals machen – keine zu großen Schuhe tragen

Unlängst hat die frischgebackene Herzogin Meghan, Ehefrau von Prinz Harry, für Schlagzeilen gesorgt, da sie immer zu große Schuhe trägt, um bei ihren zahlreichen Terminen in High Heels nicht nur eine gute Figur zu machen, sondern vornehmlich Blasen und schmerzhafte Erscheinungen zu vermeiden. Hier ist sie allerdings nicht alleine, denn viele Frauen handhaben das so, was jedoch keineswegs die richtige Lösung ist und langfristig noch ganz andere Fußprobleme fördert.

Nur wer seinen Fuß kennt, versteht und wertschätzt, kann die passenden Schuhe aussuchen. Und die passen dann auch zur Mode oder zum Anlass. Der Ratgeber beleuchtet den menschlichen Fuß und zeigt auf, wie drückende Schuhe erst gar nicht zum Thema werden. Weiter widmet er sich dem ungesunden „Promi-Trend“, Schuhe eine oder zwei Nummern größer zu kaufen und warum Sie das nicht tun sollten.

Interessante Fakten über den Fuß

Wussten Sie, dass der menschliche Fuß 26 Knochen, 33 Gelenke, 20 Muskeln und über 100 Bänder hat? Zudem besitzt er über 1.000 Sinneszellen und mehr als 90.000 Schweißdrüsen. Die Füße sind die meist beanspruchten Körperteile, sie tragen enorme Gewichte, je nach Bewegungsdauer und balancieren Unebenheiten des Untergrundes aus. Unzählige Informationen, die unser Körpersystem am Laufen halten, werden über die Fußnerven weitergegeben und gesteuert, auch Giftstoffe scheidet der Organismus über die Schweißdrüsen der Füße aus.

Die Last des Eifelturms sitzt auf den Füßen

Die durchschnitte Belastung, die Füße über einen Zeitraum von drei Tagen aushalten, entspricht dem Gesamtgewicht des Eiffelturms. Die Achillessehne widersteht einem Gewicht von bis zu einer Tonne. High Heels und Stilettos üben einen extremen Druck auf die Ferse aus. Bei einer Frau, die ca. 60 kg wiegt, erhöht sich der Fersendruck auf das 28-Fache eines 2,6 Tonnen schweren Elefanten und das pro Fuß. Unglaubliche Kräfte wirken da und dennoch tragen uns die Füße immer munter weiter.

Barfußerfahrungen machen

So widerstandsfähig und robust unsere Füße sind, so sensibel sind sie gleichermaßen. Die nackten Fußsohlen können den Untergrund förmlich erfühlen, jedes Steinchen, jeder Grashalm oder was auch immer mit ihnen in Berührung kommt, sind spürbar. Die feinen Nervenenden stehen mit allen Organen des Körpers in Verbindung. Eine Stimulation der entsprechenden Nervenbahnen, wie sie bei der Fußreflexzonenmassage vorgenommen wird, wirkt sich positiv bei Beschwerden, Unwohlsein, Anspannung aus und aktiviert die Selbstheilungskräfte.

Die richtigen Schuhe für richtiges Gehen

Intelligente Gewölbekonstruktionen, die mit Muskeln, Bänder und Sehnen ausgestattet sind, wirken als natürliche Stoßdämpfer. Die Fußsohle verfügt über ein ausgeprägtes Fettpolster, das Belastungen abfedert. Um angenehm, schmerzfrei und fußgesund zu laufen, braucht es das natürliche Abrollverhalten, das barfuss am besten umgesetzt wird. Nur dann werden auch alle Muskeln, Sehnen, und Bänder trainiert. Der Fuß benötigt also weitestgehend Freiheit und die Möglichkeit des natürlichen Abrollverhaltens. Mit falschem Schuhwerk werden diese Punkte beeinträchtigt.

Füße verändern sich ein Leben lang. Bei Kinderfüßen ist das Wachstum stetig präsent, Eltern kaufen ständig neue Schuhe. Doch wer glaubt, im Erwachsenenalter sei Schluss mit Wachstum, der irrt. Im Alter lassen Spannung und Elastizität des Körpers nach, ein erschlafftes Gewebe braucht nun mehr Platz in den Schuhen, weshalb es bei Senioren nicht selten ist, dass sie Schuhe tatsächlich ein bis zwei Nummern größer kaufen müssen. Diese passen aber dann wirklich und haben nicht wie bei den Promidamen an jeder Ecke noch zu viel „Luft“.

Achtung: Sommerschuhe sorgen für Probleme

Im Sommer haben viele Menschen mit ihren Füßenn überraschende Probleme. Sommerliche Riemchenschuhe werden zum Beispiel ohne Strümpfe getragen. Das bedeutet für die Haut der Füße einen Stressfaktor. Denn sie wird vom Leder oder – schlimmer – vom Kunststoff – eingeengt oder daran gerieben. Darauf reagieren die Füße zunächst mit Druckstellen oder roten Flecken. Bei zu engen Schuhen, deren Riemen die Zehen oder Fußseiten sogar stark beengen, kann es sogar zu sehr empfindlichen Druckstellen oder Blutergüssen kommen. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Fußpflege im Sommer sehr wichtig.

Ganz besonders Hornhaut bildet sich schnell. Daher ist allen Sandalenträgerinnen und –trägern zu raten, ihre Füße mit einer Creme oder einem Öl zu behandeln, damit die Haut genug Feuchtigkeit bekommt. Hat sich bereits Hornhaut gebildet, kann diese mit einem Fußbad und einer Hornhautfeile etwas entfernt werden. Dabei muss man allerdings vorsichtig sein, um die Haut nicht zusätzlich zu verletzen oder zu reizen.

Riemchenschuhe reizen die Füße vor allem dann, wenn sie zu eng sind. Während sich Lederriemen aber etwas weiten, bleibt Kunststoff praktisch fest. Nach mehrstündigem Tragen werden solche Kunststoffschuhe zur Tortur für die Haut. Wer im Sommer Sandalen und Riemchenschuhe tragen möchte, sollte daher immer auf Leder zurückgreifen, da dieses Material für die Füße angenehmer ist. Wer dann noch regelmäßig Fußpflege betreibt, kann den Sommer genießen und hat noch anschaubare Füße vorzuzeigen.

So gehören drückende und unbequeme Schuhe der Vergangenheit an

Wenn wir viel auf den Beinen sind, werden unsere Füße extrem gut durchblutet, so dass sie durchaus auch “dicker“ werden. Auch harmlose Wasseransammlungen durch zu langes Stehen oder Sitzen führen zu geschwollen Füßen. Gerade bei hohen Außentemperaturen verstärken sich diese Phänomene zusätzlich. Um die Hitze zu kompensieren, weiten sich die Blutgefäße, die Blutzirkulation verlangsamt sich. Flüssigkeit staut sich im umliegenden Gewebe und wird nicht mehr richtig über die Venen abtransportiert. Besonders unangenehm ist es, wenn die Füße dann in Schuhwerk festsitzen, das ihnen nicht genug Freiraum bietet.

Doch was sind die Merkmale von Schuhen, die garantiert nicht drücken und Schmerzen oder Blasen verursachen, selbst wenn der Fuß mal dicker wird?

Achten Sie auf diese Punkte bei Schuhwerk:

  • Schuhe immer in der richtigen Größe kaufen! Dazu ist auch bei Erwachsenen das regelmäßige Nachmessen der Füße wichtig, denn diese verändern sich ebenfalls mit der Zeit, insbesondere mit zunehmendem Alter.
  • Achten Sie auf Schuhe, die in unterschiedlichen Weiten erhältlich sind.
  • Schuhformen sollten der natürlichen Fußform entsprechen. Runde oder eckige Schuhspitzen mit ausreichend Platz für die Zehen kommen dieser am nächsten. Spitz zulaufende Schuhe sind hingegen problematisch.
  • Bei jeder Art von Sommerschuhen sollten die Riemchen oder Verschlüsse weitenregulierbar sein, damit bei Druckgefühl oder dem Anschwellen der Füße sofort durch eine Weiterstellung Platz geschafft werden kann.
  • Stretcheinsätze bei Booties oder Stiefeletten dehnen den Schuh, wenn z.B. die Knöchel anschwellen.
  • Atmungsaktive Materialien helfen beim Temperaturausgleich, was gerade bei viel Bewegung, Sport und heißen Temperaturen vorteilhaft ist.
  • Biegsame, weiche Materialien geben nach und unterstützen das natürliche Abrollverhalten.
  • Hohe Absätze und ganz flache Absätze sollten Sie meiden. Beide Varianten beanspruchen Muskulatur, Gelenke und Bänder im Übermaß und behindern das natürliche Abrollverhalten. Bei High Heels kommt noch ein immenses Druckgewicht auf die Ferse dazu.
  • Wenn es der Anlass oder Job erfordert, dass Sie doch zu höheren Absätzen greifen wollen, dann wählen Sie ein gutes Mittelmaß und gönnen Sie den Füßen unbedingt Pausen, wenn es sich um High Heels handelt.

Warum zu große Schuhe nie die Lösung des Problems sein können

Kommen wir wieder auf den Promi-Damen-Trend zurück, die Schuhe einige Nummern größer zu kaufen. Diese „Unart“ ist vor allen Dingen bei schicken High Heels zu beobachten. Zu beobachten ist auch, anhand der Pressefotos, dass es sich auf zu großem Fuß nicht unbedingt schicker lebt. Denn wer genau hinsieht, erkennt, dass der Fuß in Wahrheit im Schuh schwimmt. Nichts passt wirklich. Und eine Ausdehnung des Fußes wird nur alleine durch die größere Nummer auch nicht ermöglicht, denn dazu spielen zu viele ungünstige Faktoren mit. Eine größere Schuhgröße ist nicht gleichzusetzen mit mehr Weite im Schuh. Auch Materialien und Verschlüsse sind von Bedeutung, um Druckstellen zu vermeiden.

Zu große Schuhe fördern den unnatürlichen Gang, weil die Füße permanent versuchen müssen, sich festzuhalten, auch wenn sie durch viel Bewegung und Hitze dick geworden sind.

Selbst geschwollene Füße können einen zu großen Schuh niemals ausfüllen. Das wiederum beansprucht Muskelgruppen, die für diese Aufgabe nicht gedacht sind und kann sogar zu Verspannungen führen. Auch das persönliche Tragegefühl ist nicht unbedingt das Beste, wenn der Fuß immer nach vorne rutscht und die Zehen praktisch anstoßen oder in Peeptoes „vorne überkippen“.

Hier gibt es nur einen richtigen Ratschlag: Wenn es die Designer-Schuhe mit hohem Absatz sein sollen, dann bitte immer in der richtigen Größe und Weite, mit weichen und biegsamen Materialien, weitenverstellbaren Verschlüssen und nach Möglichkeit einer runden Schuhspitze. Blog- und Keilabsätze stützen den Fuß besser und verteilen das Gewicht gleichmäßiger.

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